Infrarotheizung vs. Wärmepumpen

Was ist der Unterschied zwischen easyTherm® und einer Wärmepumpe?

Haben Sie sich schon mal gefragt, was eine Infrarotheizungen von einer Wärmepumpe unterscheidet? Um diesen Unterschied zu verstehen, muss man eine Übersicht der Funktionsweise einer Wärmepumpenanlage haben, sowie ihre Vor- und Nachteile kennen. Wir geben Ihnen alle Informationen, die Sie brauchen, um die Unterschiede und die Vorteile einer easyTherm® Infrarotheizung gegenüber einer Wärmepumpenheizung besser zu verstehen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind komplexe Geräte zur Nutzung von Umweltwärme. Sie arbeiten ähnlich wie ein Kühlschrank oder eine Klimaanlage, allerdings in umgekehrter Richtung. Durch den Einsatz eines speziellen Kältemittels und den Prozess der Verdichtung (Kompression) und Ausdehnung (Expansion) transportieren sie Wärme von der Umgebung in einen Innenraum. Die Wärmequelle einer Wärmepumpe kann die Luft, das Wasser oder die Erde sein, die bereits gespeicherte Energie enthält. Mithilfe eines thermodynamischen Verdichtungs- und Entspannungsprozesses wird diese Energie auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Allerdings ist für diesen Prozess eine zusätzliche Menge an elektrischer Energie erforderlich, um eine ausreichende Wärmemenge zu erzeugen. Die erzeugte Wärme wird über ein Wärmeabgabesystem transportiert und abgegeben. Idealerweise erfolgt die Wärmeabgabe im Raum über eine Fußbodenheizung, jedoch ist dies nicht immer praktisch umsetzbar. In solchen Fällen können spezielle Niedertemperatur-Heizkörper verwendet werden. Diese weisen allerdings eine geringere Effizienz auf.

Eine Wärmepumpe nimmt also die Wärme aus der Umwelt. Welche Wärmequelle verwendet wird, hängt von den herrschenden Gegebenheiten und Möglichkeiten ab. Je nach verwendeter Wärmequelle sind unterschiedliche Anlagen zu unterscheiden:

Luftwärmepumpen

Luftwärmepumpen können die Außenluft als Wärmequelle benutzen und diese steht in unbeschränkter Menge zur Verfügung. Dabei muss beachtet werden, dass tiefere Außentemperaturen einen wesentlich höheren elektrischen Energiebedarf für die Pumpe erfordern und daher den Wirkungsgrad deutlich senken. Daher sind Luftwärmepumpen die am wenigsten effizienten Wärmepumpen. Zudem können niedrige Temperaturen in Verbindung mit einer normalen Luftfeuchtigkeit zur Vereisung des Verdampfers beitragen. Hier ist eine automatische Abtauung erforderlich. Bei einer Luftwärmepumpe ist auch die Lautstärke der entstehenden Betriebsgeräusche von Nachteil.

Erdwärmepumpen

Erdwärmepumpen nutzen, sowie der Name es impliziert, die gespeicherte Wärme unter der Erdoberfläche als Wärmequelle. Anders als bei Luftwärmepumpen, welche die Außenluft als Wärmequelle nutzen, bestehen hier keine Nachteile durch geringere Temperatur der Außenluft. In Tiefenbereichen zwischen 10 und 20m liegt die sogenannte neutrale Zone; hier gibt es fast keine jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Ab diesem Bereich nimmt die Temperatur mit steigender Tiefe weiter zu, die Erdwärmepumpe kann somit effizienter als eine Luftwärmepumpe arbeiten.

Zur Wärmegewinnung werden in der Regel Erdwärmesonden (EWS)-Anlagen eingesetzt. Dabei ist es aber zu beachten, dass EWS- Anlagen speziell bewilligungspflichtig sind und sehr hohe Kosten durch Bohrarbeiten entstehen, die von zertifizierten Bohrunternehmungen ausgeführt sein müssen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin einen Erdreich-Flächenkollektor für die Wärmegewinnung aus der Erde zu benutzen. Diese benötigen aber, eine angemessen große Grundstücksfläche für das Rohrsystem, das die Erdwärme aufnimmt (ungefähr 2-3-mal so viel wie die zu beheizenden Wohnfläche). Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass der Boden auskühlt, es durch Vereisung am Kollektor zu schlechten Wirkungsgraden führen kann und das Pflanzenwachstum beeinträchtigt werden kann.

Grundwasser-Wärmepumpen

Grundwasser kann ebenso als Wärmequelle für Wärmepumpen verwendet werden. Die Temperaturen des Grundwassers bleiben zumeist unabhängig von den Jahreszeiten relativ hoch und konstant, welche dieses zu einer verlässlichen Wärmequelle für Wärmepumpen macht. In der Regel sind Grundwasser-Wärmepumpen ähnlich effizient wie Erdwärmepumpen und deutlich effizienter als Luftwärmepumpen. Jedoch muss die zur Verfügung stehende Wassermenge, sowie Wasserqualität zuvor durch eine Wasseranalyse ermittelt werden. Zur Wärmegewinnung werden ein Saugbrunnen und ein Schluckbrunnen errichtet und es bedarf spezieller behördlicher Genehmigung.

Vor- und Nachteile einer Wärmepumpe

Wärmepumpen bieten mehrere Vorteile: Sie sind umweltfreundlicher als Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden weil sie durch elektrische Energie aus nachhaltigen Quellen betrieben werden können. Trotz höherer Anschaffungskosten sind Wärmepumpen wirtschaftlicher als Ölheizungen, Gasheizungen oder Pelletheizungen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile: Die Errichtung einer Wärmepumpe erfordert hohe Kosten und großen Aufwand. Bohrungen zur Erschließung von Erd- oder Wasserwärmequellen sind genehmigungspflichtig. Zudem können Wärmepumpen, die die Außenluft als Wärmequelle nutzen, störende Geräusche verursachen. Der tatsächliche Energieverbrauch weicht in der Praxis oft von der theoretischen Auslegung ab. An kalten Tagen ist die Effizienz von Luftwärmepumpen deutlich geringer, hier wird in der Regel mit einem elektrischen Heizstab nachgeholfen. In jüngster Zeit zeigt sich, dass einige der verwendeten Kältemittel um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2 sind. Auch die  Herstellung von Wärmepumpen hat aufgrund der dafür notwendigen Materialien eine schlechte CO2-Bilanz. In der Zukunft wird der Handwerkermangel ein Problem darstellen: gut geschultes Personal ist nämlich erforderlich, um sie zu richtig zu installieren, effizient einzustellen und zu regelmäßig zu warten.

Vorteile

Wärmepumpen sind umweltfreundlicher als Heizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.

Sie können durch elektrische Energie aus nachhaltigen Energiequellen betrieben werden.

Trotz relativ hohen Anschaffungskosten sind Wärmepumpen ökonomischer als Heizungen mit Öl oder Gas.

Nachteile

Hohe Kosten und hoher Aufwand bei der Errichtung

Genehmigungspflicht bei Bohrungen (Wärmequelle: Erde/ Wasser)

Störende Geräusche (Wärmequelle: Außenluft)

Großer Unterschied im Energieverbrauch zwischen Auslegung und Betrieb

Niedrige Effizienz an kalten Tagen (Wärmequelle: Außenluft)

Verwendete Kältemittel um ein Vielfaches klimaschädlicher als CO2

Schlechte CO2-Bilanz bei der Herstellung

Geschultes und erfahrenes Personal notwendig

Wärmepumpen in der Praxis

Bitte beachten Sie: Die hier beschriebenen Fakten widersprechen der weit verbreiteten Annahme, dass eine Wärmepumpenanlage mit besonders hohen Wirkungsgraden arbeitet. Dieser Beitrag könnte die Sichtweise des Lesers beeinflussen.

Zusammenfassung:

Laut zwei Studien des Fraunhofer-Instituts aus 2017 und 2020 liegt die durchschnittliche Jahresarbeitszahl (JAZ) von Luftwärmepumpen in der Praxis bei 2,1 bis 2,2. Fraunhofer untersuchte dabei die im praktischen Betrieb erreichten JAZ von 37 über ganz Deutschland verteilten Wärmepumpensystemen. Die JAZ von 2,1 steht in deutlichem Widerspruch zu den Angaben der Hersteller, die einen Coefficient Of Performance (COP) der Wärmepumpe selbst von 5 und höher angeben. Die Gründe sind in Verlusten der komplexen Anlagen (wie Verteilung und Pufferung), dem trägen Regelverhalten (beteiligte Massen), dem Verbrauch von Nebenaggregaten (Heizstäbe, Pumpen), der wegen der komplexen Technik zumeist qualitativ verbesserungswürdigen Installationen sowie teilweise praxisuntauglichen Mess- und Bestimmungsmethoden von Kenngrößen zu finden.

Fraunhofer Studie zu Wärmepumpen im Praxisbetrieb 2017

Eine Studie des Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP im Jahr 2017 hat über ganz Deutschland verteilte Modellprojekte einzeln im Rahmen eines wissenschaftlichen Programms begleitet. Bei fast allen Wärmepumpen-Anlagen zeigten sich große Verbesserungspotenziale sowohl in den ersten beiden Betriebsjahren als auch nach dem Ende der Studie. Einige Systeme mussten sogar schon im ersten Jahr zur Gänze ersetzt werden. Es erfolgten zudem laufende Nachjustierungen bei den Betriebsparametern, beispielsweise bei den Vorlauftemperaturen. 

Wenige Wärmepumpen arbeiten im realen Betrieb effizient

Nur sehr geringe Anzahl erreichte im realen Betrieb die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EE-WärmeG). Wasserwärmepumpen lagen mit einer mittleren Jahresarbeitszahl (JAZ) von nur 1,5 besonders schlecht. Die mittleren Werte der Erdwärmepumpe waren zwar besser, erreichten aber auch nur eine JAZ von 2,5. Zur Einordnung: Sowohl für Erdwärmepumpen als auch für Wasserwärmepumpen sieht das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz eine JAZ von mindestens 3,8 vor. Luftwärmepumpen erreichten im Mittel eine JAZ von 2,2 und lagen damit ebenfalls unter der gesetzlich geforderten JAZ von 3,3 für Luftwärmepumpen mit Trinkwarmwasser.

Unterschied zwischen COP und JAZ

Die Studie des Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP zum Praxisbetrieb von Wärmepumpen im Jahr 2017 zeigt eines deutlich: Es muss klar zwischen dem COP und der JAZ unterschieden werden. Der COP (Coefficient Of Performance) ist das Verhältnis der durch die Wärmepumpe erzeugten Wärmeleistung zu der dazu nötigen elektrischen Antriebsleistung der Wärmepumpe alleine. Es handelt sich also um ein Leistungsverhältnis, das unter normierten Laborbedingungen gemessen wird.

"Anschaulich formuliert könnte man sagen, die Bestimmung des COP einer Wärmepumpe ist wie eine Verbrauchsmessung bei einem KFZ-Motor noch am Fließband. Es werden sämtliche Verlustfaktoren außen vor gelassen, welche natürlich in der Praxis eine deutliche Minderung der Effizienz zur Folge haben."

 

Im Gegensatz dazu ist die JAZ (Jahresarbeitszahl) das Verhältnis der als Raumheizung und Warmwasser genutzten Wärmemenge zur aufgewendeten elektrischen Antriebsenergie der gesamten Anlage, also ein Energieverhältnis, das unter realen Bedingungen) über ein Jahr gemessen wird. Die JAZ muss korrekter Weise im Bilanzraum 3 (entsprechend der Studie des IBP in 2017) ermittelt werden, indem sämtliche realen Korrekturwerte zum COP eingehen. Diese sind:

  1. Zu den Prüfbedingungen laut Norm abweichende, nämliche reale Außentemperaturen mit schwankenden Verläufen.
  2. Hinzukommende, und in der Norm zur Ermittlung des COP nicht berücksichtigte Energie für Heizstäbe (die zugefahren werden, wenn die Außentemperaturen so gering sind, dass die Wärmepumpe gar keinen nennenswerten COP mehr aufweist).
  3. Hinzukommende, und in der Norm zur Ermittlung des COP nicht berücksichtigte Energie für Hilfsaggregate, wie Steuerungen, zahlreiche Stellmotoren im hydraulischen Kreis, Wasserpumpen.
  4. Pufferverluste in den erforderlichen Warmwasserboilern (in der Regel 20%).
  5. Verluste in Kältemittelkreisen (die in einem Einfamilienhaus EFH auch 20 m und länger sind) und Verluste im Wärmeverteilungssystem (im EFH bis zu 100 m).
  6. Trägheitsverluste im Wärmeabgabesystem (im EFH sind rund 2.100 m Fußbodenheizungsrohr in rund 12 m³ Zementestrich mit einer Masse von rund 30 t verlegt). Die Trägheitsverluste sorgen für eine stark verzögerte Wärmeabgabe, da zuerst die Estrich-Masse erwärmt werden muss, um Wärme abgeben zu können. Ein Regelungssystem (Thermostatsystem) reagiert beim Erreichen der Soll-Temperatur. Dann kann zwar die Wärmezufuhr in den Estrich gestoppt werden aber nicht dessen Abgabe in der Raum. Daher kommt es zu Überhitzungen insbesondere dann, wenn die Wärmeabgabe des Fußbodens gleichzeitig mit einer passiven Sonnenerwärmung zusammenfällt.
  7. Mangelhafte Ausführung der sehr komplexen Anlagen.
  8. Mangelnde Einstellung der gesamten Wärmepumpenanlage durch oftmals nicht ausreichend qualifiziertes Fachpersonal.

Fraunhofer Studie zu Wärmepumpen im Bestandsgebäude 2020

Getrieben von Wärmepumpen-Herstellern hat Fraunhofer ISE möglicherweise aufgrund der schlechten Ergebnisse der 2017er-Studie eine weitere Praxisstudie herausgegeben: Wärmepumpen in Bestandsgebäuden – Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "WPsmart im Bestand". Diese Studie brachte Ergebnisse, die nur auf den ersten Blick besser waren als die Ergebnisse in 2017.

Die 2020er-Studie hat eine bessere JAZ ermittelt und zwar (Vergleichswerte der 2017er-Studie in Klammern): Luftwärmepumpe 3,1 (2,2) und Erdreich-Wärmepumpe 4,1 (2,5). Eine Übersicht ist in der folgenden Tabelle zu sehen.

Durchschnittliche JAZ in 2020 und 2017
Studie 2020Studie 2017lt. EE-WärmeG geforderte JAZ
Luftwärmepumpe3,12,23,3
Erdreich-Wärmepumpe4,12,53,8

Allerdings (und dies ist für den Leser der Studie wirklich verwirrend und unverständlich) ist die JAZ in 2020 anders definiert als noch in 2017. Wo in der 2017er-Studie korrekt im Bilanzraum 3 ermittelt wird, ist in der 2020er-Studie eine „Arbeitszahl 3 (AZ 3)“ definiert, die nicht im Bilanzraum 3 der 2017er-Studie erhoben sondern nur irreführend so genannt wurde. Der hauptsächliche Unterschied ist, dass die AZ 3 (2020er-Studie) gegenüber der JAZ (2017er-Studie) folgendes nicht berücksichtigt:

  1. Verluste der Warmwasser (=Trinkwasser)-Speichers,
  2. Verluste der Heizungspufferspeichers,
  3. Verluste der Warmwasserleitungen,
  4. Verluste der Heizungsverteilungsleitungen.

Zur Veranschaulichung werden die Bilanzräume aus den beiden Studien grafisch dargestellt und hier miteinander verglichen.

Notwendige Korrektur der Bilanzräume für 2020

Werden nun die in der 2020er-Studie herangezogenen Hybrid-Anlagen (das sind rund die Hälfte der Anlagen, die ja ohnehin nicht für die Ermittlung einer JAZ für eine gesamte Wärmepumpenanlage herangezogen werden dürften, da sie gerade bei der für die Wärmepumpe ungünstigen Temperaturen von einer fossilen Heizung unterstützt werden) gestrichen und diese Verluste mit einem aus der 2017er-Studie ermittelbaren Faktor (JAZ im Bilanzraum 3 gegen Bilanzraum 2) von 0,84 (Luftwärmepumpe) bzw. 0,75 (Erdreich-Wärmepumpe) berücksichtigt, reduziert sich die AZ 3 auf eine AZ 3* wie folgt (Vergleichswerte der 2017er-Studie in Klammern): Luftwärmepumpe 2,6 (2,2) und Erdreich-Wärmepumpe 3,2 (2,5).

20202017lt. EE-WärmeG geforderte JAZ
Luftwärmepumpe2,62,23,3
Erdreich-Wärmepumpe3,22,53,8
Korrigierte AZ 3* (gleiche Bilanzräume) 2020 und 2017

Es gibt aber noch weitere Schwächen in der 2020er-Studie: So wurden z.B. die Wetterdaten sind nicht normiert. Werden die Berichte des Deutschen Wetterdienstes DWD aus den Jahren 2017 (Deutschlandwetter im Winter 2016 / 2017) und 2020 (Deutschlandwetter im Winter 2019 /2020) miteinander verglichen, so zeigt sich, dass der Winter für die Messergebnisse der 2020er-Studie im Mittel um 3,2 K wärmer war als bei der 2017er-Studie. Das ist ein bedeutender Unterschied: Es wäre wie eine Messung bei maximal 17°C Rauminnentemperatur über den ganzen Winter in der 2017er-Studie. Bei der Minimaltemperatur (bei der die Luft-Wärmepumpe besonders schlecht funktioniert) konnte sogar ein Unterschied von 10 K beobachtet werden. Daher muss also die AZ 3* nochmals um 0,5 zu einer AZ 3** korrigiert werden (Vergleichswerte der 2017er-Studie in Klammern): Luftwärmepumpe 2,1 (2,2).

Korrigierte AZ 3** (normierte Außentemperatur) 2020 und 2017
20202017lt. EE-WärmeG geforderte JAZ
Luftwärmepumpe2,12,23,3

Weiters ist anzumerken, dass bei der 2020er-Studie 8 Wärmepumpenhersteller unter den Auftraggebern zu finden sind, die mutmaßlich besser abgeglichene Anlagen zur Untersuchung empfohlen haben. Außerdem weisen in der 2020er-Studie 87% der Gebäude einen HWB (Heizwärmebedarf) auf, der den Mindestanforderungen eines Neubaus in 2024 entspricht. Im Gegensatz dazu wurden in der 2017er-Studie überwiegend ältere Gebäude herangezogen.

Hier sind nochmals die Unterschiede der 2020er-Studie zur 2017er-Studie zusammengefasst:

  1. Die Bilanzräume sind unterschiedlich definiert.
  2. Es wurden Hybrid-Systeme in die Berechnung aufgenommen.
  3. Die Wetteraufzeichnungen der Beobachtungszeiträume zeigen signifikanten Unterschiede auf, die nicht in die Auswertung der Studien einbezogen wurden.
  4. Unter Berücksichtigung der obigen Punkte korrigiert sich JAZ (Luftwärmepumpe) von 3,1 auf 2,1, was sogar geringfügig schlechter ist, als in der 2017er-Studie.
  5. Die Auftraggeber der Studie waren Wärmepumpenhersteller woraus sich vermuten lässt, dass die Anlagen besser abgestimmt waren.
  6. Es sind in 2020 überwiegend Gebäude mit Neubaustandard herangezogen worden, während in 2017 mehr ältere Bestandsbauten einbezogen wurden.

Beide Fraunhofer-Studien zeigen, dass die reale Effizienz in der Praxis deutlich unter den Herstellerangaben der COPs liegt. Bei einer realen JAZ von 2,1 (welche die Infrarotheizung comfort von easyTherm® in der Regel auch erreicht) kann der im Kapitel Wärmepumpen und die Umwelt erläuterte Carbon Footprint („Ökologischen Rucksack“) der Luftwärmepumpe von rund 18.000 kg CO2-Äq. im Vergleich zu easyTherm® mit 280 kg CO2-Äq. in einem Einfamilienhaus (150 m²) nie aufgeholt werden, selbst wenn die IR-Einsparung nur 30% betragen würde.

Die Effizienz einer Wärmepumpe ist von zahlreihen Faktoren abhängig und liegt in der Praxis deutlich unter den Herstellerangaben.

Wärmepumpen und die Umwelt

Eine Untersuchung von Markus Fleißgarten, einem erfahrenen Architekten und Wärmeschutzexperten, hat die Graue Energie von Luft/Wasser-Wärmepumpen- und Infrarotheizsystemen verglichen und dabei erstaunliche Ergebnisse zutage gebracht. Die Graue Energie bezieht sich dabei auf die Gesamtenergie, die für die Herstellung bis zur Entsorgung eines Produkts benötigt wird.

Wärmepumpe ist 55x umweltschädlicher als eine easyTherm® Infrarotheizung

Die Studie ergab eine erhebliche Diskrepanz zugunsten von Infrarotheizungen mit einem Verhältnis von 34:1 in Bezug auf das Erderwärmungspotenzial gegenüber Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systemen. Bei einer easyTherm® Infrarotheizung ist der Unterschied noch deutlicher: Durch die CO2-neutrale Herstellung ist hier das Verhältnis sogar 55:1, das heißt, dass eine Wärmepumpe ein 55x höheres Erderwärmungspotential aufweist als eine easyTherm® Infrarotheizung. Die Hauptursache für diese erhebliche Differenz liegt im Kältemittel der Wärmepumpen, das als äußerst klimaschädlich gilt. Im Gegensatz dazu sind Infrarotheizungen einfach aufgebaut und erfordern nur die Montage von Infrarotpaneelen sowie den Anschluss an die Steckdose oder einen Deckenauslass.

Die Studie verwendete als Grundlage ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Nutzfläche, das den Anforderungen eines KfW Effizienzhaus 55 entsprach. Für beide Heizsysteme wurde von einer thermischen Leistung von 12.000 Watt ausgegangen, die erforderlich ist, um das Haus effizient zu beheizen. Die Graue Energie wurde über einen Lebenszyklus von 40 Jahren berechnet, wobei festgestellt wurde, dass Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systeme im Vergleich zu Infrarotheizungen erheblich mehr Treibhausgasemissionen verursachen. Die Studie hebt hervor, dass das Kältemittel der Hauptverursacher für die hohen CO2-Äquivalente bei Wärmepumpen ist und dass die praktische Jahresarbeitszahl durch hohe Wärmeverluste im Hydrauliksystem der Wärmepumpe erheblich beeinträchtigt werden kann.

 

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass Infrarotheizungen im Vergleich zu Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systemen deutlich umweltfreundlicher sind, da sie aus weniger Komponenten bestehen, keinen zentralen Wärmeerzeuger, kein Betriebsmittel und kein Wärmeverteilsystem benötigen und kaum Energieverluste haben.

 

Dies stellt eine wichtige Überlegung bei der Wahl eines Heizsystems dar, insbesondere angesichts der zunehmenden Bedeutung der Reduzierung von CO2-Emissionen im Baubereich.

Wärmepumpe im Vergleich zur Infrarotheizung

Bei der Entscheidung für die richtige Heizung spielen sowohl die Effizienz als auch die Komplexität der Systeme eine entscheidende Rolle. Die Infrarotheizung und die Wärmepumpe sind zwei beliebte Optionen, wenn es um zukunftsfähige und nachhaltige, elektrische Heizungssystem geht. Doch unterscheiden sich diese beiden in Bezug auf die Bauteilanzahl und Einfachheit stark.

Vorzüge einer easyTherm® Infrarotheizung

  1. Reduzierte Bauteilanzahl: Die Infrarotheizung zeichnet sich durch ihre einfache Bauweise aus. Im Vergleich zur Wärmepumpe gibt es hier weniger komplexe Komponenten. Eine typische Infrarotheizung besteht aus einem Heizelement und einem Reflektor. Diese minimalistische Struktur reduziert die Reparaturanfälligkeit und erleichtert die Wartung erheblich.
  2. Kein Bedarf an Kühlmitteln oder Kompressoren: Im Gegensatz zur Wärmepumpe, die auf Kühlmitteln und Kompressoren basiert, verwendet die Infrarotheizung keine flüssigen Substanzen oder mechanischen Teile, die Verschleiß oder Leckagen verursachen könnten. Dies bedeutet eine geringere Ausfallwahrscheinlichkeit und somit auch niedrigere Wartungskosten.
  3. Sofortige und gezielte Wärmeabgabe: Infrarotheizungen erzeugen Wärme durch Infrarotstrahlung, ähnlich der Sonne. Dies ermöglicht eine schnelle und gezielte Erwärmung von bestimmten Bereichen, ohne lange Aufheizzeiten. Die Heizung reagiert sofort auf Bedarfsschwankungen und ermöglicht somit eine energiesparende Nutzung.
  4. Einfache Installation: Aufgrund der geringen Bauteilanzahl und des fehlenden Bedarfs an komplexen Verrohrungen oder Installationen, ist die Montage einer Infrarotheizung vergleichsweise einfach und kostengünstig. Sie kann an Wänden oder Decken montiert werden und benötigt nur eine Stromquelle.

Nachteile der Wärmepumpe:

  1. Hohe Bauteilanzahl: Wärmepumpen bestehen aus zahlreichen Komponenten, darunter Kompressoren, Verdampfer, Kondensatoren und ein umfangreiches Rohrsystem. Die Vielzahl der Bauteile erhöht das Risiko potenzieller Störungen und steigert den Wartungsaufwand, was sich in höheren Instandhaltungskosten niederschlagen kann.
  2. Abhängigkeit von Kühlmitteln: Wärmepumpen arbeiten mit speziellen Kältemitteln, die zum Erzielen der gewünschten Wärmeübertragung benötigt werden. Diese Kühlmittel sind umwelttechnisch relevant und müssen sorgfältig gehandhabt werden, um potenzielle Auswirkungen auf die Ozonschicht und den Treibhauseffekt zu minimieren.
  3. Komplexe Technologie: Die komplexe Struktur der Wärmepumpe erfordert eine sachkundige Installation und regelmäßige Wartung durch Fachleute. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten und ein gewisser Zeitaufwand.
  4. Verzögerte Wärmeabgabe: Wärmepumpen benötigen mehr Zeit, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen, da sie nicht sofort wie Infrarotheizungen reagieren. Dies kann in einigen Fällen zu einem ineffizienten Energieverbrauch führen.

Die Infrarotheizung überzeugt mit ihrer deutlich geringeren Bauteilanzahl und ihrer einfachen, wartungsfreundlichen Technologie im Vergleich zur Wärmepumpe. Die einfache Installation, gezielte Wärmeabgabe und reduzierten Betriebskosten machen die Infrarotheizung zu einer attraktiven Option für alle, die eine effiziente und unkomplizierte Heizlösung suchen. Während die Wärmepumpe gewiss ihre eigenen Vorteile bietet, sollten potenzielle Käufer die höhere Komplexität und damit verbundene Kosten bei der Entscheidung berücksichtigen. Letztendlich hängt die beste Wahl von den individuellen Bedürfnissen und Prioritäten des Nutzers ab.

1Außeneinheit der Wärmepumpe
2Vibrationsdämpfer-Bodensockel
3Betonfundament für Wärmepumpen-Außeneinheit
45 kg Kältemittel R410A
5Inneneinheit der Wärmepumpe
6a20 m Kältemittelleitung 3/8 Zoll
6b20 m Kältemittelleitung 5/8 Zoll
6cHauseinführung
6dSpiralschläuche für Kältemittelleitung außen
7Membran-Ausdehnungsgefäß
8aTrinkwarmwasserspeicher
8bPufferspeicher
9Heizkreisverteiler
10WLAN-Gerät zur Heizgerät-Fernüberwachung
11aVerteilschränke
11b48 x Anschlussverschraubung, 48 x Umlenkbogen
12150 m² Noppenbahn aus Polysterol-Regranulat
132.100 m Fußbodenheizungsrohr
14a36 m Verrohrung Durchmesser 28 mm
14b36 m Isolierschlauch
1510 x Raumthermostate
20 x Stellmotoren
8 x Hähne
4 x Schnellentlüfter
4 x Thermometer
Manometer
Kesselsicherheitsgruppe mit Isolierung
Eck-Überströmventil
Anlegethermostat
Sicherheitstemperaturbegrenzer
weitere Kleinteile, Befestigungen, Dichtungen, Formteile
1610 x Infrarotpaneel
1710 x Thermostat
1810 x Empfänger
19Durchlauferhitzer für Bad und Küche

Kombination Wärmepumpe mit Infrarotheizung

Monovalente und Bivalente Betriebsweise

Bei den Betriebsweisen einer Wärmepumpe ist zwischen Monovalenz und Bivalenz zu unterscheiden. In einer monovalenten Betriebsweise ist die Wärmepumpe der alleinige Heizwärmeerzeuger, dagegen schaltet sich bei einer bivalenten Betriebsweise der zweite Wärmeerzeuger bei niedrigeren Temperaturen hinzu.

Um die Effizienz der Wärmepumpe zu erhalten, muss die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizwärme so niedrig wie möglich gehalten werden. Deswegen ist die Heizsystemtemperatur bei einer Luftwärmepumpe aufgrund der zeitweisen tiefen Außentemperaturen eingeschränkt. Hier ist der Einsatz einer bivalenten Betriebsweise empfehlenswert, wobei der Einsatz zusätzlicher Wärmequelle im Gebäudeinneren einen höheren Nutzen bietet als eine zusätzliche Heizpatrone zu Erhitzung des Wassers für das Wärmeabgabesystem. Infrarotheizungen tragen besonders gut dazu an kühlen Tagen den dann hohen Verbrauch der Wärmepumpe zu reduzieren, um eine behagliche Wärme zu erhalten.

Ihre Vorteile der easyTherm® Lösung

  • Als allerwichtigsten Vorteil genießen Sie die erhöhte Behaglichkeit einer Strahlungsheizung gegenüber der Lufterwärmung einer Zentralheizung. Wie bei einem Kachelofen wird es kuschelig warm!
  • Keine Betriebskosten für Service und Wartung. Ein Leben lang sorgenfrei Heizen mit easyTherm®.
  • Keine bewegten Teile, daher kein Verschleiß und auch keine Störgeräusche.
  • Wesentlich geringere Anschaffungskosten.
  • Daher auch geringere Gesamtkosten (in denen die Anschaffung sowie Betrieb und Verbrauch bewertet werden).
  • Rasche Steuer- und Regelbarkeit, da wenig Massen erwärmt werden.

Zusammenfassung

Eine Wärmepumpe ist ökonomischer und ökologischer als Heizungssysteme die Öl oder Gas benötigen. Es handelt sich um eine Maschine, die die gespeicherte Wärme in der Luft, Wasser oder Erde als Wärmequelle benutzt, um verwendbare Wärme zur Verfügung zu stellen. Durch die Kompression und Expansion eines Kältemittels wird Wärme vom Außenraum in einen Innenraum transportiert. Welche Wärmequelle verwendet wird, hängt von den herrschenden Gegebenheiten ab. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Wärmequellen in allen Fällen für die Wärmepumpe verwendet werden können.

Daran zeigt sich auch schon der größte Nachteil einer Wärmepumpe: Ein Wärmepumpen-system hat in den meisten Fällen hohe Kosten und hohen Aufwand bei der Errichtung. Handelt es sich um eine Luftwärmepumpe ist der größte Nachteil neben den Schallemissionen, dass die Heiztemperatur aufgrund der tiefen Außentemperaturen eingeschränkt ist. In diesem Fall tragen Infrarotheizungen bei einer bivalenten Betriebsweise der Wärmepumpe besonders gut dazu bei, eine behagliche Wärme zu erhalten.

Die easyTherm® Lösung hat keine Betriebskosten für Service und Wartung, keinen Verschleiß und keine nervigen Störgeräusche. Ein breites Anwendungsspektrum lässt sich exakt an die Bedürfnisse der Kunden anpassen und garantiert individuelle und maßgeschneiderte Lösungen. Ein Extra bekommen easyTherm® Kunden durch die Erweiterungsmöglichkeiten mit vollwertigem LED-Beleuchtung und flächenbündigem Einbau.

Quellenangabe

  1. Bundesamt für Energie (Hg.) 2018, Wärmepumpen: Planung, Optimierung, Betrieb, Wartung, 5. Auflage, Faktor Verlag, Zürich. ISBN: 978-3-905711-41-7
  2. DIN Deutsches Institut für Normung e.V. (Hg.) 2016, Handbuch Wärmepumpen: Planung und Projektierung, 4. Auflage, Beute Verlag, Berlin|Wien|Zürich. ISBN 978-3-410-31008-2
  3. Koenigsdorff, R. 2011, Oberflächennahe Geothermie für Gebäude: Grundlagen und Anwendungen zukunftsfähiger Heizung und Kühlung, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-8167-8271-1
  4. Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP (Hg.) 2017, Energieeffizienz elektrisch angetriebener Wärmepumpen- Praxisergebnisse aus dem Monitoring, Stuttgart|Holzkirchen.
  5. Timo Leukefeld GmbH 2023, Vergleich eines Luft-Wasser-Wärmepumpen-Systems mit einem Infrarot-System, Freiberg.
  6. www.recknagel-online.de, Ökologischer Rucksack: Infrarotheizung schlägt Luft/Wasser- Wärmepumpen-System bei Grauer Energie um ein Vielfaches, September 2023.
  7. www.bau-doc.de, Ökologischer Rucksack, Oktober 2023.
  8. www.haustec.de, Infrarotheizung versus Luft-Wasser-Wärmepumpe: Was verbraucht mehr Graue Energie?, Oktober 2023.
  9. photovoltaik.eu, IR-Wärme vereinfacht Technik, Oktober 2023.
  10. Journal Architektur und Planung, Ausgabe 01/2024, Ökologischer Rucksack
  11. Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme ISE (Hg.) 2020, Wärmepumpen in Bestandsgebäuden – Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "WPsmart im Bestand", Freiburg.
  12. Deutscher Wetterdienstes DWD, 2017, Deutschlandwetter im Winter 2016 / 2017
  13. Deutscher Wetterdienstes DWD, 2020, Deutschlandwetter im Winter 2019 / 2020